Im Dialog mit dem 23. Mann – Regelkunde und spannende Diskussionen bei den Kiezhelden
21. und 22. Dezember. Obendrüber stand: Regelkunde. Doch viel wichtiger war: der Dialog. Samstag und Sonntag vor Weihnachten, besinnliche Atmosphäre – und ein mehr als fruchtbarer Austausch der Verbandsliga-Leistungsteams des SC Borsigwalde mit dem Jugend-Leistungskader der Schiedsrichter des BFV. An beiden Tagen knapp 50 Borsigwalder – und jeweils drei Referees an jedem Tag. Samstag die A-Jugend (mit drei B-Junioren), Sonntag die C-Junioren. Dazu samstags auch die Trainer von A1, A2 und ein Coach der B-Jugend. Samstags referierten Bela Wiethüchter, Tom Rösler und Aaron Winkelmann. Sonntags waren wieder Aaron, dazu Paul Yaghy und Emil Pauls vor Ort. Allesamt hochtalentierte Schiedsrichter, die nicht nur unter dem Motto „Mensch, guck doch mal ins Regelheft“ (Bela) die Unkenntnis in den Reihen von Spielern und Trainern ansprachen, sondern auch über „Mythen im Fußball“ redeten – und offene Ohren für die Sorgen und Nöte der Spieler und Trainer im Umgang mit den Schiedsrichtern hatten. Videobeispiele aus der Welt des Fußballs machten das Ganze plastisch. Wir vom SC Borsigwalde hatten zuletzt öfter mal Probleme mit Referees, immer öfter fiel der Satz „Die Schiris sind ja gegen uns“. Auch,
aber nicht nur deshalb, ist Jugendleiter Matthias auf den Ansetzer und einen der Leiter des Juunioren-Leistungskaders (JLK), David Heider, zugegangen. Mit dem Wunsch, gerne so einen Austausch stattfinden zu lassen. Und David hat sofort zugesagt. Wir möchten uns auf diesem Wege noch einmal für sein offenes Ohr bedanken – und dafür, dass er uns diesen spannenden Dialog ermöglicht hat. Am Ende schafften wir es (bei Weihnachtsgebäck, Cola, Kaffee und Tee) gar nicht über alle Regeln zu sprechen, weil so viel über das eigene Erlebte berichtet wurde. Mancher steigerte sich richtig rein. Besonders erfreulich: auch so mancher „Kartensammler“ wollte endlich mal wissen, warum eigentlich er so häufig betroffen ist… (nun weiß er: könnte auch an mangelhafter Regelkunde liegen). Jugendleiter Matthias, gemeinsam mit Spielbetriebsleiter Totti an beiden Tagen vor Ort, fasste die Veranstaltung so zusammen: „Ich denke, beide Seiten haben es geschafft, Verständnis füreinander zu entwickeln. Den Mensch hinter dem Trainer, Spieler und vor allem Schiedsrichter zu sehen, der als einziger bei unserem Spiel ganz alleine auf dem Feld ist – ohne den Schutz der Gruppe. Nur so wird es auch für die Zukunft ein gemeinsames Miteinander geben.“ Bei zahlreichen Aussagen der Schiedsrichter wurde deutlich, dass im Grunde wirklich alle – Unparteiische, Spieler und Trainer – in einem Boot sitzen. Wenn ein Schiri sagt, er grüble nach einem unschönen Spielverlauf (vielleicht sogar mit Abbrüchen und Rudelbildungen, wie wir es in den letzten Monaten auch leider öfter mal erlebt haben) auch am Tag danach noch darüber, was er wohl falsch gemacht habe – dann zeigt das eines: Es geht den Schiedsrichtern nicht anders als uns Trainern und vielen Spielern. Am Ende kam auch von David Heider die Rückmeldung, auch von seinen Jungs habe es „positives Feedback“ gegeben. Einen schönen Satz von Bela, der auch bereits im Männerbereich schon hochklassig unterwegs ist, möchte ich auch noch zitieren: „Egal, was auf dem Spielfeld los war, wer welchen Fehler gemacht hat – was ich nicht leiden kann ist, wenn zwanzig Minuten später immer noch kein vernünftiger Dialog möglich ist. Niemals vergessen: Es ist doch bei allem nur Fußball.“ Besser kann man es eigentlich nicht sagen. (mw/Fotos: Wolf)