Jetzt geht`s loooooos! Mehr als eine halbe Million teuer – Bezirksamt lindert die Platznot bei den Kiezhelden
Manche Mitglieder*innen löchern die Jugendleitung ja schon seit Tagen mit Fragen zum Sportplatzbau… heute gab es einen Termin von unserem Jugendleiter Matthias Wolf, im Rathaus. Hier nun die Information:
Es war eine äußerst konstruktive Gesprächsrunde mit Ilka Grafschmidt, Fachbereichsleiterin Sport, und Tobias Dollase, dem Sportstadtrat. Offene Fragen konnten hier geklärt werden, auch so manches Missverständnis in Bezug auf unsere zweites Bauprojekt, die geplante Jugend-Geschäftsstelle mit zwei Kleinfeld-Kabinen. Hierzu werden wir in Kürze informieren, wenn es auch wirklich was zu berichten gibt. Nur so viel: Bei diesem Bau handelt es sich um eine Maßnahme, die die Kiezhelden komplett aus Eigenmitteln finanzieren wollen. Wie gesagt: Derzeit noch in der Planungsphase. Wir warten auf das behördliche „Go“ – und bleiben optimistisch.
Konkreteres gibt es aber seit Montag zum Kleinfeldbau. Details zum geplanten Zeitplan wurden bekannt – und auch zu den Kosten. Wir reden hier von einem Projekt, das alles in allem mehr als eine halbe Million Euro kosten wird. Aus dem Sportstättensanierungsprogramm wurden insgesamt 550 000 Euro bewilligt. Auch ein solches Kleinfeld wird mittlerweile so teuer, weil auch Entsorgungskosten für den alten Kunstrasen schwer zu Buche schlagen. Ein Baugrundgutachten ist in Auftrag gegeben, um die Entsorgungskosten feststellen zu lassen. Das Altmaterial muss in Holland entsorgt werden. Außerdem ist die Untergrundschaffung teuer in diesem Fall, da es sich aufgrund des Alters der Fläche nicht um eine Sanierung, sondern um einen Neubau handelt.
Nun zum Zeitplan: Nach der Rodung der Büsche und eines Baumes Ende Februar als erstem Schritt geht es nun wie folgt weiter: Wie bei allen Projekten der öffentlichen Hand wurde die Maßnahme ausgeschrieben. Diese Ausschreibung übers Grünflächenamt läuft. Grob geplant ist, den Kunstrasen in der Sommer-Spielpause zu verlegen. Fakt ist: Der Platz wird definitiv noch in diesem Jahr fertig, weil die Gelder nur für dieses Jahr genehmigt sind und bis Mitte Dezember abgerechnet sein müssen. Also selbst wenn es in den Herbst hineingeht, sollte uns nicht die Ungeduld erfassen…
In der Tat ist es so, dass das Gelände in der Folge nicht mehr großartig aufgeforstet wird. Schlicht, weil es am Platz dafür fehlt. Und weil Wurzeln dem neuen Platz schaden könnten. Wir wissen, dass das einige Nachbarn ärgert. Auch uns tat es um die Buche leid – aber hier geht es um viele Kinder, die wir auch so von der Straße kriegen…. Kurzum: Die Sprunggrube muss verlegt werden, soll aber für Bundesjugendspiele erhalten bleiben. Zur Ernststraße hin kommt ein großer Fangzaun, Höhe vier Meter. Und wir brauchen im Grunde jeden Zentimeter bis zur Ernststraße, weil wir die Mindestmaße für den Spielbetrieb der G- und F-Junioren in der Breite ja ohnehin bereits um mindestens zwei Meter unterschreiten. Die Länge von 40 m ist hingegen kein Problem. Laut Frau Grafschmidt liegt eine Ausnahmegenehmigung des BFV für ein Maß von 25×45 Metern vor. Diese Maße werden in jedem Fall erreicht werden. Nach dem endgültigen Aufmaß kann es sein, dass es in der Breite noch etwas mehr werden kann.
Ab der E-Jugend ist das Feld aber folglich nicht mehr zugelassen. Für die Kleinsten hatte uns der Berliner Fußballverband bereits vor zwei Jahren in einer Art Lex Borsigwalde eine Sondergenehmigung erteilt, die extrem wichtig war und ist. „Die Kiddies müssen spielen dürfen. Das darf nicht an zwei Metern scheitern“, hatte damals Andreas Kupper gesagt, Präsidialmitglied Jugend beim BFV. Denn eines ist auch klar: Mehr als 500 000 Euro hätte der Bezirk nicht für eine reine Trainingsfläche ausgegeben.
So gab es am Montag nun nach fünf Jahren harten Kampfes, den die Jugendleitung mit Matthias und unserem leider viel zu früh verstorbenen Wolfgang Zeinert (als Bauingenieur mit seiner Expertise sehr wichtig) geführt hat – sehr viele versöhnliche Töne. „Natürlich haben Sie nicht lockergelassen – das müssen Sie auch als Ehrenamtler“, sagte Tobias Dollase in Richtung Jugendleiter: „Aber das nimmt keiner Übel. Fakt ist: Wir haben es hinbekommen. Auch in Zeiten knapper Kassen und trotz Pandemie. Ich denke, das ist das Wichtigste.“ Wohl wahr. Dollase weiter: „Ich denke, das ist ein Grund zur Freude für beide Seiten – und ein weiterer Beweis: Wir wollen Dinge umsetzen und nicht verhindern.“ Der parteilose Sportstadtrat betonte auch noch einmal, dass man andere Sanierungsflächen zurückgestellt habe, die es auch nötig gehabt hätten…. „Aber bestimmt nicht so nötig wie wir mit diesem großen Zulauf“, kam gleich die Replik. 25 Jugendteams, 35 Mannschaften im Gesamtverein. Mittlerweile verteilt auf mehrere Trainingsanlagen (Borsigpark, Hatzfeldtallee), weil an der Tietzstraße nicht mehr alles zu regeln ist. Die neue Kiezhelden-Arena wird da Linderung schaffen…
Natürlich sei im Rathaus bekannt, dass die Kiezhelden ihre Mitgliederzahl extrem gesteigert haben – auf mittlerweile über 500 allein im Jugendbereich, rund 850 im Gesamtverein. „Wir wissen um die wichtige soziale Arbeit, die der SC Borsigwalde leistet“, sagte Dollase. Und natürlich ist im Rathaus auch der sportliche Erfolg der Herrenabteilung nicht verborgen geblieben. Die Herren als Aufsteiger souverän in der Landesliga, die Jugend derzeit mit drei Teams in der Verbandsliga – da wird die neue Kiezhelden-Arena für die Kleinsten auch als Aufwärmfläche an Spieltagen für die Großen benötigt. (Text: Wolf/Fotos: Ergün)