Kiezhelden brauchen auch Geduld. Der Kampf ums Kleinfeld geht in die nächste Runde.
5. August. Zahlreiche Mitglieder haben uns vom Jugendvorstand in den vergangenen Tagen zum Thema Sportplatzsanierung Kleinfeld angesprochen. Das Thema brennt vor allem unseren Trainern unter den Nägeln – gerade jetzt, da wir zusätzliche vier Mannschaften ins Rennen schicken werden und immer größer werden. 19 Mannschaften – das bedeutet für viele Teams: auswärts trainieren. Denn noch mehr können wir nicht zusammen rücken. Im (vor allem wegen der katastrophalen Parkplatzsituation) ungeliebten Borsigpark oder neuerdings auch an der Hatzfeldtallee tummeln sich nun immer mehr Kiezhelden. Aus der Jugendabteilung erging im Dezember 2016 die Initiative, den Antrag aus Umbau des maroden Platzes zu stellen – in ein Kleinfeld, das zumindest für den Trainingsbetrieb genutzt werden kann. Nun hier ein kurzer Zwischenstand: Nachdem seit Januar immer wieder positive (man kann fast schon sagen: eindeutige) Signale aus dem Rathaus gesendet wurden, dass es 2018 mit einer Sanierung klappt, kam vor knapp vier Wochen die überraschende Absage aus dem Sportamt. Die Enttäuschung bei uns war sehr groß. Zitat vom Sportamt: „Nach intensiver Prüfung Ihres Anliegens und unserer finanzieller Möglichkeiten muss ich Ihnen mitteilen, dass wir die Sanierung und Vergrößerung des Kleinfelds nicht in die Sanierungsplanung für 2018 aufnehmen konnten. Die Vergrößerung des Platzes nur zu Trainingszwecken war aufgrund der zu erwartenden Mehrkosten für den Umbau der Sprunggrube und den Ballfangzaun aus wirtschaftlichen Erwägungen nicht zu rechtfertigen, zumal wir einige andere Maßnahmen mit einer größeren Priorität durchführen müssen. Selbstverständlich haben auch wir ein großes Interesse daran, Ihren Vereinsbetrieb zu unterstützen und die Platzsituation zu verbessern, nur muss es eben auch verhältnismäßig sein…“ Insgesamt sollen laut Berechnungen des Sportamtes Kosten von fast einer halben Million Euro entstehen. Allerdings in einer Variante, bei der unser Vorstandsmitglied (und Tiefbauingenieur) Wolfgang einige Punkte anzweifelt. Fakt ist dass unser Jugendleiter Matthias sofort nach der Absage interveniert hat – vor allem die Diskrepanz zwischen bisherigen Aussagen und scheinbar ultimativer Absage rief einige bei uns im Verein auf den Plan. In erster Linie auch David Jahn, langjähriger Jugendtrainer und Schiedsrichter-Obmann, der für die FDP in der BVV sitzt. David hat sich sehr viel Arbeit gemacht, bereits in den letzten Wochen – und nun am Freitag Akteneinsicht im Rathaus genommen. Dabei hat er festgestellt: Das Sportamt hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Den Verantwortlichen aus dem Rathaus ist daran gelegen, eine wirklich gute Lösung zu finden. Denn eines ist klar: Uns ist nur geholfen, wenn die Anlaufbahn für die überdimensionierte Sprunggrube verlegt wird – und der Platz somit auf mindestens etwa 24 m verbreitert werden kann. Wir denken sogar, dass die für ein Kleinfeldspiel offiziellen 29m Breite möglich sind – aber auf ein paar Meter kommt es uns nicht an, da das Feld vor allem für F- und G-Junioren genutzt werden soll. Es gibt nun mittlerweile zumindest Signale, die Maßnahme 2019 durchzuführen. Wir als Jugendleitung möchten betonen: Wir sehen den Bezirk hier auch durchaus in der Pflicht. Um uns herum kämpfen viele Vereine mit Problemen, teilweise existenzieller Art. Wir sind mittlerweile zum Auffangbecken für viele Kinder geworden, die anderswo schlichtweg keinen Trainingsbetrieb mehr vorfinden. Weil es an Ehrenamtlichen und somit Organisationsstruktur fehlt. All das, was die Jugendabteilung des SC Borsigwalde bieten kann! Unsere Arbeit, auch unter dem sozialen Aspekt, ist von Seiten der Politiker häufig gelobt – und auch unterstützt worden. Nun erhoffen, nein erwarten wir durchaus auch mal Hilfe in etwas größerer Form – zumal, und das kommt noch hinzu: Die Sanierung des bereits 2002 (!) erbauten Kleinfeldes war bereits im Rahmen des Ausbaus des großen Platzes vor vier Jahren geplant – und wurde (warum auch immer) nicht durchgeführt. Nun scheint die Politik jedenfalls klar auf unserer Seite: Neben David Jahn von der FDP hat auch der Borsigwalder Tim Zeelen, der für die CDU im Abgeordnetenhaus sitzt, seine Unterstützung zugesagt, dass 2019 endlich diese für unseren Verein so wichtige infrastrukturelle Maßnahme durchgeführt wird. Wir bitten alle Kiezhelden also noch um ein wenig Geduld. Es wird schon werden. (Text, Fotos: Wolf)